Heute war der Tag unserer ersten vorsichtigen Inselerkundung. Heute ist der letzte Tag von Silke und Eva an Bord von Lesmona. Heute machen wir uns auf den Weg zur Steilklippe Cabo Girao. Wir wollten es langsam angehen lassen mit dem Kulturprogramm von Madeira. Und da das Kulturprogramm von Madeira im Wesentlichen aus Naturerelebnissen besteht, haben wir zur Einstimmung erst mal etwas gesucht, das auch mit dem Auto erreichbar ist.
Gefunden haben wir das Cabo Girao. Europas höchste Steilklippe. Die zweithöchste weltweit. Superlative sammeln!
Schon die Anreise gestaltete sich spannend. Wir waren in einem Fiat Panda unterwegs und ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher ob das Auto mehr als ein PS pro Person hatte. Bergauf war es fast nur möglich im ersten Gang zu fahren, in einem Parkhaus in dem wir einen Stopp machten, mussten die die drei Mädels sogar aussteigen, damit ich herauf und hinaus fahren konnte. Aber wir kamen an.
Und was soll ich sagen, es war eindeutig atemberaubend! Direkt am Abgrund wurde eine Aussichtsplattform in die Klippe gebaut, mit gläsernem Boden und freien Blick auf 580 Meter Tiefe und dann blaues Wasser. Ich muss zugeben, mein Herz klopfte als ich die Platform betrat. Uns bot sich ein überwältigender Anblick, den man leider nicht in Bilder fassen kann. Irgendwie kommt das nicht richtig rüber. Dennoch hier ein paar Eindrücke für Dich:

Cabo Girao, Blick nach Osten

Cabo Girao, Blick nach unten

Cabo Girao, Blick zur Liebsten 🙂
Vom Cabo Girao aus ging es weiter an Encumeada. Dort ist ein Pass auf fast 1100 Meter Höhe an dem sich der Norden der Insel vom Süden trennt. Hinauf ging es und ich war heilefroh in einem Auto zu sitzen und nicht auf einem Fahrrad. Der Panda hingegen, mit seinen gefühlten vier PS fühlte sich sichtlich überfordert. Die Kupplung begann zu stinken (eigentlich stank sie seit dem Parkhaus an dessen Ausfahrt die Mädels aussteigen mussten) von dem ewigen hin und her Geschalte vom ersten Gang in den zweiten und zurück. Oben angekommen waren wir ein klitzekleines Bisschen enttäuscht. Wir hatten schlechtes Wetter, ein Blick auf die Nordküste blieb und verwehrt und der Blick zurück ins Tal war wolkenverhangen. Die Natur aber war beeindruckend. Alles in einem fetten, satten Grün. Wachsender Überfluß wo man auch hinschaute. Der Anblick machte Lust auf die Levante Wanderungen, die wir uns für die Woche nach meiner Rückkehr vorgenommen habe.

Encumeada: 1100 Meter über dem Meeresspiegel

Encumeada: 1100 Meter über dem Meeresspiegel