Ewig in Culatra abhängen wäre ja nicht gegangen. Oder? Wulf nölte schon seit zwei Tage die ganze Zeit, wir müssen doch mal wo anders hin und immer hier vor Anker geht nicht und so schöner Wind usw. Ich zierte mich allerdings ein wenig, die Vorstellung auf Lesmona ganz alleine zu segeln war mich nicht so wirklich geheuer. Und dann holte Wulf zum großen Schlag aus, erzählte was von „Erfahrungen sammeln“, „sich weiter entwickeln“ und auch „Stefanie segelt alleine“. Ok, da war mein Widerstand gebrochen und wir lichteten den Anker. Insgeheim glaube ich ja, Wulf wollte nur Fotos von seinem Schiff. Dazu gleich etwas mehr.
Tag eins: Culatra – Portimao
Wind gab es keinen. Zumindest nicht hinter Culatra. Aber wir segelten dennoch aus dem Hafen raus. Segeln ist vielleicht ein wenig übertrieben: knapp über einem Knoten mehr schaffte ich nicht. Aber an der Ausfahrt (Stichwort Höllenschlund :-)) frischte der Wind dann auf wir konnten super Richtung Portimao segeln. Leider nur Richtung Portimao. Nicht bis Portimao. Auf halber Strecke blies uns der Wind dann endgültig genau auf die Nase und während die Aquavite noch fröhlich aufkreuzte, verlor ich die Nerven, machte einen Motor an und absolvierte den Rest meiner „Horizonterweiterung“ unter Maschine. Ach ja, erwähnen sollte ich an dieser Stelle noch, dass irgendwann die Aquavite wendete und auf mich zu geseglt kam. Über Funk wurde ich dann freundlich gebeten Fotos zu machen. So ging es dann übrigens die nächsten Tage weiter und mittlerweile habe Wulf, Stefanie und ich jede Menge Fotos unserer Schiffe unter Segeln.

Aquavite unter Segeln

Lesmona unter Segeln
Tag zwei: westwärts
Es war nicht geplant, aber nachdem die Nacht vor Portimao etwas musikalisch laut und mein Widerstand gebrochen war, ging es weiter Richtung Cabo Sao Vincente. Raus aus Portmao, Lesmona sogar mit Großsegel, 20 Knoten Wind, die obligatorische Fotosession und am Ende des Tages mit der Nase in den Atlantik. Bei immer noch schönem Wind. Eine herrliche Welle kam uns entgegen und das tiefe blau des Atlantiks war deutlich von der Wasserfarbe an der Algarve zu unterscheiden. Die Nacht verbrachten wir vor Anker an einer einigermassen geschützen Bucht, ein paar Meilen östlich vom Kap.
Tag drei: Entspannung
Schnell erzählt: nichts! Auch keine Fotos :-).
Tag vier: buchteln
Der von Wulf angekündigte Westwind blieb aus. Ist ja auch nicht verwunderlich. Es wäre ja fast schon das erste Mal, dass der Wind endlich mal aus der richtigen Richtung kommt. Aber für den nächsten Tag, da sollte er kommen. Tat er dann auch! Und so eroberten wir drei Buchten, blieben dann aber in der letzten. Nur für eine Nacht und dann ging es am
Tag fünf: zurück nach Alvor
Ein schöner Ausflug. Ich habe viel gelernt. Danke Wulf und Stefanie für Eure Geduld.
Am meisten hat sich Bonnie über unsere Ankunft in Alvor gefreut. Als sie festen Boden unter den Füßen hatte, ging eine Sicherung durch und sie raste wie eine Wilde hin und her. Bewegungsmangel. Die Arme :_(.